Störung bei neuro-/degenerativen Erkrankungen – LSVT® LOUD Therapie

Allgemeines
Neurodegenerative Erkrankungen sind meist langsam fortschreitende, erbliche oder sporadisch auftretende Erkrankungen des Nervensystems. Hauptmerkmal ist der fortschreitende Verlust von Nervenzellen. Dies führt zu verschiedenen neurologischen Erkrankungen des Hirns wie der Demenz (z.B. M. Alzheimer) oder den Bewegungsstörungen (z.B. M. Parkinson oder Chorea). Wenn das Rückenmark oder die Nerven betroffen sind kommt es zu Lähmungen und Muskelschwund.

Wir behandeln u. a. Patienten mit amyotropher Lateralsklerose, Parkinson und Tumorerkrankungen im Mund/ Gesichtsbereich. Die Behandlung erfolgt mit der LSVT® LOUD Therapie, welche sich über die Jahre hinweg als wertvolle und erfolgreiche Methode durchgesetzt hat. Bewährt hat sich die Methode vor allem durch die positiven Resultate.

Die LSVT® LOUD Therapie
Die LSVT® (Lee Silverman Voice Treatment) LOUD Therapie im Bereich Parkinson hat ein Hauptziel – die Verbesserung der Kommunikation.
Es handelt sich hierbei um ein speziell für die Behandlung der Sprech- und Stimmstörungen von Patienten mit Parkinson-Erkrankung entwickeltes, wissenschaftlich erprobtes Therapieprogramm. Durch zahlreiche Evaluationsstudien konnten ein sehr guter Transfer des LSVT® auf den Alltag und die Nachhaltigkeit der Wirkung belegt werden. Eigene Erfahrungen im Praxisalltag bestätigen die hohe Effektivität dieses Stimmtrainings.

Die Methode, die von den amerikanischen Sprachtherapeutinnen L.O. Ramig und C. Mead im Jahre 1987 entwickelt und nach einer der ersten damit behandelten Patientinnen benannt wurde, unterscheidet sich von anderen Ansätzen dadurch, dass eine Verbesserung der Verständlichkeit der Sprache ausschließlich über das Erhöhen der Sprechlautstärke angestrebt wird. Nach dem Motto „All you need is loud“ werden in einem Intensivprogramm regelmäßig Übungen zur Verbesserung der Stimmfunktion und Sprechlautstärke durchgeführt.

Hintergrund
LSVT® – Warum steht die Lautstärke und damit die Stimmfunktion im Mittelpunkt der Therapie?
Es gibt Hinweise in verschiedenen Untersuchungen, dass der Stimme eine Schlüsselrolle im Sprechsystem zukommt. So hat sich gezeigt, dass intensives Stimmtraining häufig auch deutliche Verbesserungen anderer Funktionsbereiche des Sprechens wie der Atmung, der Aussprache und der Satzmelodie bewirkt (sogenannte „cross-over“-Effekte).

Die intensive theoretische und klinische Forschung zum LSVT® LOUD zeigte folgende Resultate:

  • die Lautstärke der Stimme nimmt zu
  • die Verständlichkeit verbessert sich
  • der Gesichtsausdruck wird lebendiger
  • die Schluckfunktionen verbessern sich
  • die neurologischen Funktionen verbessern sich sichtbar im PET (Positronen-Emissions-Tomographie)

 

Resultate
Das LSVT® LOUD Programm stärkt die eigenen Stimmkräfte, indem es die Kommunikationsfähigkeit fördert und somit zu einer höheren Lebensqualität beiträgt. Dies geschieht automatisch durch die Nutzung der lauten Stimme, die zuvor erarbeitet wurde. Durch das Konzept wird das peripher motorische System durch die Übungen trainiert, da eine permanente sensomotorische Stimulation erreicht wird. Das zentrale Nervensystem, d.h. der Cortex, die Basalganglien werden durch das motorische Lernen aktiviert. Zudem wird die sensorische Propriozeption für den inneren Antrieb stimuliert. Das emotionale System wird durch das limbische System repräsentiert. Dieses erhält durch die stetige Motivation und Bestärkung für das Geleistete ebenfalls positive Anregungen.

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