Stottern und Poltern

Überblick
Sowohl beim Stottern als auch beim Poltern handelt es sich um eine Störung des Redeflusses bei Kindern und Erwachsenen. Diese beiden Störungsbilder können einzeln oder kombiniert auftreten. Es wird beobachtet, dass sich die Symptomatik im Jugendalter verstärken kann. Auch im Erwachsenenalter können neben den typischen Aussprachestörungen und Störungen des Sprechtempos grammatische Störungen und Auffälligkeiten im Wortschatz und Wortabruf auftreten.

Was ist Stottern?
Im Laufe der Sprachentwicklung treten bei fast allen Kindern Phasen auf, in denen es zu so genannten Sprechunflüssigkeiten kommt. Diese entwicklungsbedingten Sprechunflüssigkeiten zeigen sich durch Wortwiederholungen, Satzteilwiederholungen oder Satzabbrüchen. Bei den meisten Kindern verschwinden die Symptome beim Fortschreiten der Sprachentwicklung. Es ist nicht immer das sogenannte Stottern, wenn es zu Unflüssigkeiten kommt. Jedoch kommen oft Unsicherheiten und Ängste in den Eltern auf, wie sie mit so einer Situation umgehen sollen und die Angst, dass es zu einem Stottern kommt. Wir beraten Sie in dieser Situation gerne und geben Ihnen hilfreiche Tipps, die Sie in Ihren Alltag integrieren können.

Was ist Poltern?
Poltern ist eine Sprach- und Sprechstörung, die im Gegensatz zum Stottern in der Öffentlichkeit noch ziemlich unbekannt ist. Die Ursachenforschung zum Poltern steckt noch in den Kinderschuhen, allgemeiner Konsens besteht aber darin, dass es eine genetische Komponente gibt, da Jungen wesentlich häufiger als Mädchen betroffen sind und Poltern (oft kombiniert mit Stottern oder Sprachentwicklungsstörungen) über mehrere Generationen innerhalb einer Familie auftreten kann. Poltern ist keine psychische Störung, obgleich ungünstige familiäre und soziale Einflüsse die Symptomatik verstärken können. Es handelt sich um eine Sprechunflüssigkeit mit sehr hoher Sprechgeschwindigkeit, Wiederholungen, Auslassungen und eingeschränkter Verständlichkeit.

Therapie
Bei der Therapie des Stotterns/Polterns ist es wichtig zu wissen, dass das Stottern den Patienten ein Leben lang begleiten wird und nicht „wegtherapiert“ werden kann. Daher ist es wichtig, dass der Patient kontinuierlich logopädische Therapie erhält, die auf ihn zugeschnitten ist und die Übungen ihn stets begleiten werden. Dadurch kann eine positive Veränderung der Sprechweise erzielt werden und die typischen Begleitsymptome wie Vermeidungsverhalten und Sprechangst werden günstig beeinflusst und das Selbstwertgefühl wird erheblich gesteigert. Ich beraten Sie gerne.

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